Epe

Der Rennverlauf, so schien es, kam Fabiane Meyer durchaus entgegen. Nach einem spannenden Schlussspurt wurde die Läuferin des TV Westfalia Epe am Sonntag in Göttingen wie schon 2021 und 2022 Zweite bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften der U 23 über die 1500 Meter

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Von Günter Poggemann

Hier geht es zum Bericht der WN


Im Halbfinale am Samstag hatten sich Fabiane Meyer und Olivia Gürth noch gemeinsam schadlos gehalten. Die Eperanerin von Beginn an der Spitze und die Läuferin vom Diezer TSK Oranien direkt dahinter waren dort gemeinsam in 4:27,11 Min. und 4:27,28 Min. ins Finale gelaufen. Die dritte Favoritin und Vorjahresmeisterin Verena Meisl qualifizierte sich als Siegerin des zweiten Halbfinales ebenso sicher für den Endlauf.

Für Franziska Dinkelborg, die zweite für die LG Brillux Münster startende Gronauerin, ging es in diesem Lauf vor allem darum, sich mit einer guten Zeit bei der Deutschen Meisterschaft in Bestform zu präsentieren. Da das Feld sich aber nach etwa einer Runde schon sehr weit auseinanderzog, war Franziska Dinkelborg weitgehend auf sich allein gestellt. Dennoch kämpfte die 22-Jährige um jeden Meter und freute sich als Elfte der 13 Halbfinalistinnen am Ende über eine Verbesserung der persönlichen Bestmarke um rund zwei Sekunden auf 4:42,31 Minuten.

„Ich war jederzeit während des Rennens im Soll, und wenn es sich auch nicht ganz optimal angefühlt hat, freue ich mich sehr über die Bestzeit“, zog sie Bilanz.

Im Finale am Sonntag setzte sich Verena Meisl vom Start weg an die Spitze. Fabiane Meyer und Olivia Gürth folgten direkt dahinter. „Ich hatte mit Verena besprochen, dass sie die ersten 500 Meter Tempo macht und ich dann die nächsten 500 Meter“, berichtete Fabiane Meyer später. Ziel war es, so gemeinsam eine Zeit unter 4:16 Minuten, der Norm für die Europameisterschaften der U 23, zu erreichen. 

Während Fabiane Meyer diese Norm im Mai in Karlsruhe in 4:14,29 schon geknackt hatte, fehlte Verena Meisl noch eine entsprechende Zeit. Allerdings war dafür bereits die erste Runde in 69 Sekunden dafür ein wenig zu langsam. Außerdem machte Verena Meisl keine wirklich Anstalten, ihre Konkurrentin nach vorne zu lassen, sodass diese weiter in zweiter Position folgte.

Nach gut 800 Metern drückte Fabiane Meyer dann aber auf das Gaspedal, zog an Verena Meisl vorbei und verschaffte sich mit einer schnellen dritten Runde in 1:06,15 Minuten gleich mehrere Meter Vorsprung vor den anderen elf Finalistinnen. Etwa 200 Meter vor dem Ziel sah daher alles nach einem sicheren Sieg für Fabiane Meyer aus, bis Olivia Gürth, ihren Turbo zündete, in kürzester Zeit die Lücke schloss und auf den letzten Metern noch an der Konkurrentin vorbeizog.

Nach 4:17,32 Minuten überquerte Olivia Gürth die Ziellinie, Fabiane Meyer folgte in 4:17,92. Verena Meisl wurde Dritte in 4:19,69. „Ich habe zwar auf der Zielgeraden gemerkt, dass jemand näherkommt. Und ich wusste auch, dass Olivia einen sehr starken Endspurt besitzt, aber ich konnte dann einfach nichts mehr zusetzen“, schildert die TVE-Läuferin die letzten Meter aus ihrer Sicht. „Vielleicht habe ich auch etwas zu früh angezogen“, überlegte sie im Nachhinein.

„Natürlich hätte ich gerne gewonnen. Aber ich muss jetzt einfach nach vorne sehen“, lautet ihr Fazit. Und das heißt, den Blick auf die Europameisterschaften vom 13. bis 16. Juli in Finnland zu richten. Dort wird Fabiane Meyer als einzige Deutsche über die 1.500 m an den Start gehen, während Olivia Gürth die deutschen Farben über die 3.000 m Hindernis vertritt, wo sie am Samstag auch den Meistertitel errungen hatte.