Epe

Unzählige Lauf-Kilometer haben Franziska Dinkelborg und Fabiane Meyer im Training gemeinsam zurückgelegt, zuletzt aber hatten sich die Wege der beiden Läuferinnen aus Gronau getrennt. Am Wochenende gehen sie nun bei den Deutschen Meisterschaften der U23 in Göttingen wieder gemeinsam an den Start über 1500 Meter.

Von Günter Poggemann

Hier geht es zum Bericht der WN


Franziska Dinkelborg wechselte zum Jahresbeginn vom TV Westfalia Epe zur LG Brillux Münster, da sie schon seit einigen Jahren in Münster lebt und studiert. Fabiane Meyer trägt im Wettkampf zwar weiterhin das Trikot des TV Epe, ihr Training absolviert sie aber in erster Linie mit dem On Athletics Club Europe sehr häufig im Höhentrainingslager im südafrikanischen Dullstroom und in St. Moritz.

Erst unmittelbar vor dem Wettkampf wird die 20-Jährige aus der Höhe von St. Moritz in das deutsche Flachland zurückkehren, um bei der ersten großen Bewährungsprobe der Freiluftsaison an den Start zu gehen. Fünfmal stand die Eperanerin bisher im Freien in diesem Jahr am Start: je zweimal über die 800 und 1500 Meter und zuletzt am 11. Juni in Paris über eine englische Meile. In Regensburg sprang Anfang in 2:06,03 Minuten immerhin eine neue persönliche Bestzeit über die 800 heraus und in Karlsruhe kam sie Mitte Mai in 4:14,29 Minuten recht nahe an ihre Bestmarke über 1500 Meter heran.

Auch wenn Zeiten bei einer Meisterschaft in der Regel nur eine untergeordnete Rolle spielen, dürfte von Fabiane Meyer eine Leistungssteigerung gefordert sein, um nach dem zweiten Platz in den beiden letzten Jahren diesmal die Goldmedaille mit nach Epe zu nehmen.

Ihre ärgste Konkurrentin dürfte wiederum die mittlerweile für den TV Wattenscheid startende Verena Meisl sein, die ihr im vergangenen Jahr auf der Zielgerade den Titel vor der Nase weggeschnappt hatte. Ebenfalls mit einer Jahresbestzeit unter 4:15 Minuten geht Olivia Gürth vom Diezer TSK Oranien an den Start. Die anderen 25 Läuferinnen bringen zwar deutlich langsamere Vorleistungen mit, bei einem taktisch geprägten Rennen ist aber keineswegs gewiss, dass die Favoritinnen am Sonntag um 12.15 Uhr bei der Medaillenvergabe unter sich bleiben.

Zuvor stehen zudem für alle Läuferinnen am Samstag um 13.20 Uhr die Halbfinalläufe auf dem Programm. Aufgrund der großen Zahl der gemeldeten Läuferinnen werden die Finalplätze diesmal hart umkämpft sein. „Das Weiterkommen in den Endlauf wäre für mich sicher ein sehr großes Glück“, ist sich Franziska Dinkelborg vor ihrem ersten Start bei einer Deutschen Meisterschaft seit fünf Jahren bewusst.

Die Form und die Stimmung bei der 22-Jährigen sind gut, nachdem sie neben einer persönlichen Bestzeit über die 5000 Meter in diesem Frühjahr gleich zweimal ihre Bestmarke über 1500 Meter steigern konnte, zuletzt vor gut einer Woche in Pfungstadt auf 4:44,47 Minuten. „Bei einem etwas anderen Rennverlauf wäre vielleicht noch mehr drin gewissen“, schätzt sie. „Die Rollen zwischen Fabiane und mir sind natürlich klar verteilt“, ergänzt sie. „Ich freue mich aber in jedem Fall sehr, mit ihr zusammen an der Startlinie zu stehen.“ Ob die beiden allerdings tatsächlich gemeinsam in einem Halbfinallauf an den Start gehen werden, entscheidet sich erst kurzfristig vor dem Wettkampf.